Ortsgeschichte von Thanndorf

Im Jahre 1223 wird Thanndorf das erste Mal urkundlich erwähnt. Woher der Name „Thanndorf“ stammt, ist bis heute noch nicht geklärt. Fest steht nur, dass er nichts mit Tannenbäumen zu tun hat, denn in der früheren Zeit schrieb man entweder Donndorf oder Dandorf. Die heutige Schreibweise taucht erstmals im 19. Jahrhundert auf.


Ein Ulrich sowie ein Heinrich von Thanndorf und auch noch andere Familienmitglieder unterschrieben eine Urkunde des Klosters St. Nikola in Passau.

 

Bezirksarzt Dr. Michael Wulzinger von Eggenfelden, der um 1840 Arzt in Arnstorf war, berichtet in seinem Buch „Beschreibung des Bezirksamtes Eggenfelden“ folgendes über ein „vormaliges Schloss Thanndorf“:„Fünfeinhalb Stunden nördlich von Eggenfelden, im Bezirksamte Eggenfelden, im Landgerichte Arnstorf, Pfarrei St. Mariakirchen und Gemeinde Thanndorf, an dem Verbindungswege von Kudlhueb durch das Radelsbacher Thal nach Münchsdorf, liegt auf einer sanften Anhöhe das Dorf Thanndorf mit 67 Einwohnern, 46 Gebäuden, 1 Kirche mit Sepultur (= Friedhof) und Schule.


Das vormalige Schloss war in der Nähe der Kirche gebaut, welche ohne Zweifel früher eine Schloßkapelle gewesen ist. Dieser Ort hatte einst sein eigenes Edelgeschlecht, „de Tanndorf“ genannt.


Die uralte Filialkirche Thanndorf, wie fast alle jetzt noch stehenden Gehöfte und Orte längs des stillen, melancholischen Radelsbacher Thalgrundes, sind bis ins graueste Alterthum unseres altdeutschen Gemeindewesens historisch nachweisbar.“
Was aus dem Edelgeschlecht der „Tanndorfer“ geworden ist, weiß heute niemand mehr.


Im Jahre 1395 ließ Landgraf Sigost von Leuchtenberg ein Urbar anfertigen, aus dem hervorgeht, dass Thanndorf und Oberbubach den Herren von Haidenburg abgaben- und zehentpflichtig waren.
Im Jahre 1597 übte Wolf Friedrich von Closen, der auf Haidenburg residierte, die Hofmarksgerechtigkeit (Gerichtsbarkeit) aus.
1752 gehörte Thanndorf zum Pfleggericht Reichenberg (Pfarrkirchen). Die Bauern durften die Höfe nur bewirtschaften, dem Besitzer mussten alljährlich erhebliche Abgaben gezahlt werden.


1799 wurde das Pfleggericht Reichenberg aufgelöst und Thanndorf kam nun zum neuen Landgericht Pfarrkirchen.


Am 1. Juli 1862 kam Thanndorf mit den umliegenden Dörfern zum neugegründeten Amtsgericht Arnstorf.
1887 hatte die Gemeinde nach einer Beschreibung von Pfarrer Schiffl 499 Seelen und 72 Häuser, 1907 waren es bereits 560 Seelen.


Thanndorf war bis 1972 eine selbständige Gemeinde, wie Münchsdorf, Roßbach, Schmiedorf und Untergrafendorf auch. Nun schloss man sich mit Münchsdorf zu einer größeren Einheit zusammen. Seit 1978 gehört der Ort Thanndorf nun zur Gemeinde Roßbach mit ca. 2900 Einwohnern.

 

 

Alte Ansichten von Thanndorf

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Bild 1

Bild 2

Bild 3

 

 

Quellen:


Historischer Atlas Bayern, Amtsgericht Pfarrkirchen und Landau/Isar
Heimatkundliche Stoffsammlung der Grundschule Roßbach
Pfarrarchiv Roßbach
Dr. Wulzinger, Beschreibung des Bezirksamtes Eggenfelden